Die 3D-Dateiformate MPO und JPS

Heute möchte ich euch die beiden Dateiformate MPO und JPS vorstellen.

Was steckt hinter diesen Dateiendungen, wo sind die Unterschiede und was hat das Grafikformat JFIF damit zu tun?

MPO und JPS

Die beiden Dateiendungen MPO und JPS stehen für zwei unterschiedliche Dateiformate, die zum Abspeichern von 3D-Bildern dienen.

Das Besondere daran ist, dass die Bilddaten unbehandelt vorliegen, sodass man sie später auch mit unterschiedlichen 3D-Darstellungsverfahren wiedergeben kann: Sollen sie nebeneinander im Side-By-Side-Modus angezeigt werden? Oder doch lieber untereinander in der Top-Bottom-Ansicht? Natürlich können sie auch für ein Shutterverfahren abwechselnd angezeigt werden oder aber auch übereinander und eingefärbt als Anaglyphe dargestellt werden.

Gegenüber normalen Bilddateien werden in MPO- und JPS-Dateien deshalb auch immer zwei Bilder pro Datei abgespeichert und nicht nur eins.

Was ist JFIF?

Als Grundlage beider Formate dient das Grafikformat JFIF oder auch besser bekannt als “JPEG File Interchange Format”. Die meisten kennen wohl eher die Dateiendung JPG oder JPEG.

Während die JPEG-Norm nämlich nur den Komprimierungsvorgang ansich festlegt, beschreibt JFIF wie das Abspeichern dieser Daten funktioniert. Schließlich sollen die Bilder ja auch von unterschiedlichen Viewern geöffnet und betrachtet werden können.

Kurz gesagt: MPO und JPS basieren beide auf JPGs.

Das MPO Dateiformat

MPO-Dateien sind vereinfacht gesagt Dateicontainer in denen beliebig viele JPGs abgelegt werden können, weshalb MPO auch für “Multi Picture Objec” steht.

Normalerweise werden in diesen Containern aber nur zwei Bilder abgelegt, so dass man bei 3D-Bildern eines für das linke Auge und ein Bild für das rechte Auge in der MPO-Datei vorfindet. Wie schon eingangs erwähnt liegt der Vorteil nun darin, dass das Abspielgerät (also der Viewer) frei entscheiden kann, was mit diesen Bildern geschieht.

Hydrant - MPO Dateiformat
In 2D-Viewern wir nur das erste Bild einer MPO Datei angezeigt

Da die Bilddaten in einer MPO-Datei in nichtbearbeiteter Form vorliegen und zudem nicht auf zwei Bilder begrenzt werden, sind die Möglichkeiten bei der Anzeige unbegrenzt und deshalb auch nicht nur auf 3D-Bilder beschränkt.

Das JPS-Format

Demgegenüber ist eine JPS-Datei (JPEG Stereoscopic), wie der Name schon sagt, speziell für 3D-Bilder gemacht. Allerdings ist es auch nicht so verbreitet wie das MPO-Format.

Im Grunde besteht eine JPS-Datei aus zwei JPGs, die nebeneinander angezeigt werden. Lediglich ein zusätzlicher Marker im Binärcode der JPS-Datei, den der 3D-Viewer erkennt, trennt die beiden Bilder.

Ein normaler 2D-Viewer ignoriert widerum diesen Marker und zeigt deshalb auch beide Bilder in der Side-By-Side-Ansicht an, was gegenüber dem MPO-Format eine großer Vorteil ist. Denn dort wird meistens nur das erste Bild angezeigt, der Rest wird ignoriert (siehe oben).

Hydrant - Side By Side JPS Dateiformat
Side By Side Ansicht einer JPS-Datei

Wie auch beim MPO-Format hat der 3D-Viewer bei JPS-Dateien die Möglichkeit selber zu entscheiden, was er mit den beiden Bildern macht. Schließlich liegen auch hier die Bilder durch den Marker sauber von einander getrennt vor.